1923 vor 101 Jahren hat Le Corbusier in seinem Magazin Esprit Nouveau Cinq points de l’architecture moderne publiziert und mit diesen 5 Punkten einen Grundstein für eine architektonische Haltung gelegt, die das Bauen im 20 Jahrhundert wesentlich geprägt hat. Anlass u.a. waren die statischen Möglichkeiten des Stahlbetons, eine neue Architektursprache zu entwickeln. Siegfried Gideon erkannte darin gar eine symbolische Bedeutung: die auf Stützen reduzierte statische Struktur ermöglichte „erhobene Wohnungen“ und damit eine „Emanzipation des Menschen von der Natur“.
Ziel des Seminars ist es, diese 5 Punkte aus dem 20.Jahrhundert für die heutigen klimatischen Anforderungen und soziokulturellen Bedürfnisse zu überdenken und 5 Punkte für das 21.Jahrhundert zu formulieren, die ein Gleichgewicht zwischen Mensch : Natur : Kultur formulieren und dabei Nachhaltigkeit als Mehrwert verstehen, der mit einem Bewusstseins- und Kulturwandel einher gehen muss. Es geht darum, Strategien zu erarbeiten, die mit primär räumlichen Mitteln einen Low Tech Ansatz suchen.
In einem weiteren Schritt werden die erarbeiteten Thesen Im Rahmen von Kurzentwürfen überprüft und kritisch hinterfragt.
Das Seminar findet im Rahmen von HABITAT_lebensräume im spannungsfeld von kultur : architektur : klima statt und wird von BWS International unterstützt.
- Dozent/in: Myriam Gautschi