Die Welt und insbesondere Deutschland scheint nach Corona und dem Ukraine in einem Zustand des permanten Wartezustands zu verharren. Panzerdebatten, Wolhlstandssorgen, Great Resignation, Fachkräftemangel, verschämter Konsum und Meinungspositionen – die vom Kanzler proklamierte Zeitenwende beinhaltet das Loslassen von Vergangenem, eine klar formulierte Vision fehlt jedoch gänzlich. Wir können zu Recht behaupten in einer vielfältigen Gesellschaft zu leben, ehemalige Tabuthemen wie Gender, Inklusion, psychische Gesundheit, Natur können offen diskutiert werden. Also ein guter Zustand, um eine bessere Welt zu gestalten? Wobei in meinen Augen immer mehr eine Vereindeutigung von Vielfalt passiert – am Besten abzulesen z.B. bei der IAA. Gleichaussehende Produkte, welche mit dem immerselben bunt animierten generischen Geflirre ohne klare Botschaft und Story feilgeboten werden.
Ich sehe Designer:innen als Autor:innen, als anders denkende Menschen, welche durch die Entwicklung ihrer Designlösungen das Potenzial haben, zukünfitge Visionen und gesellschaftlich relevante Positionen aufzuzeigen.
Im Projekt „Spatial Statements“ geht es darum, Experimente und Zufälle zuzulassen, Personen, Zielgruppen und Bürger:innen anzusprechen und zum aktiven „Spielen“ und Inspirieren anzuregen. Gemeinsam ausgehend von einem gesellschaftlichen oder politischen Thema eine zukünftige, aktivierende Vision, vielleicht sogar einen orientierenden Wert zu entwickeln. Zu nutzen sind Gestaltungsparameter wie Raum, Licht, Grafik und Medien, das Format kann vollkommen frei sein: Ein Pavilion, ein Lab, eine Intervention, eine Ausstellung, Museum, Forum, Veranstaltung, Performance oder Kampagne.