Kaum ein Bautyp ist so vielgestaltig wie das Museum: die Bandbreite reicht vom antiken museion, dem ›Heiligtum der Musen‹, über die Kunstsammlungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts bis hin zu virtuellen Museumskonzepten der Gegenwart. Die Liste der Museen wird immer länger und lässt kaum einen Bereich des Lebens aus. Doch was steht hinter dem Konzept des Sammelns und Präsentierens? Aus den besonderen Gegenständen, die wohl jeder Mensch sammelt, weil sie schön sind oder weil sie an etwas Bestimmtes erinnern, entstanden im Lauf der Geschichte umfangreiche Sammlungen, die in aufwendiger Weise präsentiert werden. Die zunehmende Musealisierung zeigt einen wesentlichen Aspekt menschlicher Kultur: im Auswählen und Sammeln von kuriosen, kunstvollen oder bemerkenswerten Objekten, in der architektonischen Präsentation dieser Objekte und im Erinnern an historische Begebenheiten entsteht für die Architektur eine der interessantesten und anspruchsvollsten Bauaufgaben jenseits rein funktionaler Notwendigkeiten.